Der Tag der Händler

Der nächste Vormittag stand ganz im Zeichen der Kreativität und Kunst. Neben der Möglichkeit zu jonglieren wurden Bändchen geknüpft, Perlenketten gebastelt, getöp-fert, gemalt und ein Marterpfahl gebastelt.

Am Nachmittag stand eine Hausrallye auf dem Programm. Neben sportlichen Aufgaben galt es, Rätsel aus dem Alltag der Indianer zu lösen, um dem Schuh des Manitu ein Stück näher zu kommen.

Um die Götter der Tradition gnädig zu stimmen, damit sie uns bei der Suche behilflich sein mochten, stimmten wir am Abend zunächst einen heiligen Gesang an, bevor wir zum rituellen Opfer schritten - Erstbetreuerin Jenny musste getauft werden.
Als erstes erhielt sie von einer Teilnehmerin eine zünftige Kriegsbemalung, bevor sie sich mit einem Schluck Wasser der Weisheit auf die erste harte Prüfung vorbereiten durfte. Der Sonnentanz, den sie uns darbot, war zwar schon ganz nett, konnte die versammelten Krieger aber noch nicht wirklich davon überzeugen, dass Jenny würdig wäre, zur Betreuerin getauft zu werden. Also musste sie erst mal einen Zungenbrecher mit 3 Tischtennisbällen im Mund aufsagen und wurde von 4 Stammesältesten mit Joghurt gefüttert, während sie am Marterpfahl gefesselt war. Nachdem sie ihre Geschicklichkeit beim Rasieren von drei Luftballons bewiesen hatte und alle Teilnehmer dazu bringen konnte, mit ihr den Las KetchupTanz zu tanzen, waren alle überzeugt: wir konnten nun zur rituellen Taufe schreiten. Jenny gelobte, zu jeder Tages- und Nachtzeit für ihre Teilnehmer und ihr Team da zu sein und wurde zur Belohnung mit dem Mehl der Fürsorge, Joghurt der Gemeinsamkeit und dem Boden, auf dem wir wandeln, getauft. Als krönenden Abschluss bekam sie den Inhalt des Auges der Weisheit auf dem Kopf verteilt.

Also konnten wir uns auf den Weg machen zum alten Medizinmann. Leider war es draußen schon dunkel und der Weg nicht ungefährlich. Unterwegs mussten wir einige schwierige Aufgaben und Rätsel lösen, bevor wir in der Ferne ein paar Lichter flackern sahen. Wir gingen weiter und plötzlich sahen wir ihn: dort stand in der Dunkelheit der alte Medizinmann zwischen einem rätselhaften Kessel über dem Feuer und seltsamen okkulten Gegenständen.
Der Medizinmann vollführte einen sonderbaren Tanz mit zwei Fackeln in den Händen, wobei es an allen Ecken vor seinem Tipi unheimlich knallte. Schließlich schickte er uns in unser Dorf zurück, dort würden wir den Schuh des Manitu finden. Und tatsächlich: Vor einigen unserer Tipis brannten Kerzen und in diesen Tipis verbarg sich jeweils ein Schuh. Doch welcher war der Schuh des Manitu? Sonderbarerweise meldete sich aus jedem Zimmer ein Krieger, der einen eigenen Schuh wieder erkannte. Nur einer blieb übrig: wir hatten den Schuh des Manitu gefunden! Unter lautem Jubelgesang wurde die Trophäe ins Nachtlager gebracht und der Tag für beendet erklärt.