Millenniums-Jugendfreizeit 2000

Seit vielen Jahren konnten wir in diesem Jahr endlich einmal wieder im Frühjahr auf Jugendfreizeit fahren. Dieser glückliche Umstand sollte sich für uns als um so glücklicher erweisen, da wir 4 Tage mit bestem Freizeit-Wetter erwischt hatten. 4 Tage Sonne pur, da konnte doch fast nichts mehr schiefgehen. Oder doch???

Nun, die erste Panne durchlitten wir direkt nach der Ankunft am Waldheim Spatschlucht in Schriesheim: Wir hatten sämtliche Vorräte, die wir in Mombach im Kühlschrank gelagert hatten, genau dort liegen lassen. Da die Teilnehmer noch nicht da waren, hatten wir kurzzeitig die Hoffnung, vielleicht noch jemanden zu hause zu erreichen, der das Essen dann mitbringen könnte, doch diese Hoffnung wurde schnell zerschlagen: "Die ist vor 5 Minuten gefahren.", "Wir sind gerade auf der Autobahn." waren die ernüchternden Antworten.
Zum Glück gibt es mittlerweile an Tankstellen fast alles zu kaufen, sogar an Christi Himmelfahrt.
Leider kam auch kein Hausverwalter vorbei, um uns das Haus zu übergeben und Strom und warmes Wasser anzustellen. Aber nach ein paar Telefonaten war auch dieses Problem beseitigt und die Betreuer konnten sich ganz den Teilnehmern widmen, die mittlerweile alle angekommen waren und die Zimmer bezogen hatten.
Der erste Küchendienst machte sich sogleich an die Arbeit, um die Gruppe mit Spaghetti zu versorgen. Leider stellte der Gasherd den Küchendienst vor ein unlösbares Problem, sodass es zum Mittagessen erst einmal Brot mit Wurst und Käse gab. Nach dem Essen fanden wir dann heraus, wie der Herd zu bedienen war, also war der kulinarische Teil der Freizeit gesichert.

Nach dem Essen begann das Programm. Nach einem kleinen Kennenlernspiel gingen wir ein Stück in den Wald und bauten eine Burmabrücke über eine kleine Schlucht. Zunächst wurden eifrig Knoten geübt, die dann unter erschwerten Bedingungen in 2m Höhe angewendet wurden. Wer nicht mitbauen konnte oder wollte, durfte Feuerholz sammeln.
Nachdem alle Flaschenzüge fertig geknotet waren und die Brücke endlich begehbar war, wagten sich auch tatsächlich ein paar wagemutige über die Schlucht.
Im Anschluss wurde wieder gemeinsam abgebaut und das Material sowie das Feuerholz zurück zur Hütte gebracht. Der Rest des Nachmittags stand zur freien Verfügung.

Als sich so langsam die ersten hungrigen Mägen meldeten, begann der Küchendienst endlich die Spaghetti zu kochen.

Als sich die Dunkelheit über Schriesheim senkte, brachen wir noch einmal auf zu einer Nachtwanderung. Die Teilnehmer bekamen die Augen verbunden und wurden an einem Seil durch verschiedenes Gelände geführt. Besonders am Bach bekam so manche Hose ein paar Spritzer ab und es wurden vereinzelt Unmutsäußerungen laut. Aber auf solche Widrigkeiten muss man in einer Freizeit ganz einfach vorbereitet sein.
Glücklicherweise ging im Wald niemand verloren, sodass auch der Rest des abends vollzählig verbracht werden konnte.

Der nächste Tag lockte bereits am Morgen mit sommerlichen Temperaturen, also statteten wir dem Schriesheimer Freibad einen Besuch ab. Das war besser als erwartet, hatte sogar eine Rutsche und ein Beach-Volleyball-Feld zu bieten. Dort verbrachten wir den größten Teil des Tages.
Der Rest des Nachmittags wurde von einigen zum Frisbee spielen genutzt, andere ließen sich noch ein wenig von der Sonne braten.

Abends wurde dann gegrillt, auf einem provisorisch aus Steinen gebauten Grill über dem Lagerfeuer.
Zugegeben, die Würstchen hätten vielleicht noch ein paar Minuten länger auf dem Grill bleiben können, aber dafür waren die Folienkartoffeln schwarz. ;-)
Der Rest des Abends wurde am Lagerfeuer verbracht. Bei Stockbrot und einigen Gesangseinlagen klang der Tag langsam aus.

Der dritte Tag war Basteltag. Ursprünglich war geplant, Gipsmasken zu basteln, aber es entstanden auch Gipsfüße und sonstige Körperteile.

Leider ereilte uns an diesem Tag die nächste Panne. Im Zuge einer allgemeinen Wasserschlacht ließ sich plötzlich ein Wasserhahn in der Küche nicht mehr abstellen. Selbstverständlich befand sich der Wasserhahn nicht über einem Abfluss, sondern über der Arbeitsplatte, sodass in kürzester Zeit unsere Vorräte unter Wasser standen und der Wasserstand in der Küche stieg. Ein Wasserabsperrhahn war nicht zu finden, der Hausverwalter nicht zu erreichen. Also wurde eine Kette gebildet und mit Eimern das Wasser rausgeschöpft. Irgendwann gelang es dem Betreuer Mario dann doch, den Wasserhahn abzustellen und die Aufräumarbeiten konnten beginnen.

In der Zwischenzeit hatte der Küchendienst im freien begonnen, das Mittagessen vorzubereiten. Es sollte Pizza geben. Doch irgendwie waren die Meisterköche nicht so geübt im Umgang mit einem Gasofen, sodass nach einiger Zeit Kohle aus dem Ofen kam. Leider war das der Stimmung etwas abträglich.

Am Abend wurde Mario als Erstbetreuer getauft.

Am letzten Tag galt es dann die Spuren der letzten drei Tage zu beseitigen. Nachdem das Haus aufgeräumt und geputzt war, wurden alle Teilnehmer wieder abgeholt.

Ich denke, dass alle Teilnehmer auf der diesjährigen Freizeit ihren Spaß hatten und hoffe, dass möglichst viele im nächsten Jahr wieder dabei sind.